Auf eine Zeitreise haben sich die Schüler*innen der vierten Klassen der Grundschule Am Schildberg im Musikunterricht der letzten Wochen begeben und sich in das Leben vor ca. 300 Jahren zurückversetzt.


Es begann mit der Geschichte über den kleinen Johann Sebastian Bach, der früh seine Eltern verlor und davon träumte, einmal auf der Orgel spielen zu können.

Die Königin der Instrumente, wie die Orgel auch genannt wird, wollten sie dann genauer kennen lernen. Herr Pasemann, der hiesige Probsteikantor lud die Kinder herzlich in die St. Andreas Kirche ein, um die Orgel zu besichtigen.Zunächst wurde diese ausgiebig von außen erkundet und die sichtbaren Bestandteile, wie Orgelpfeifen, Prospekt und Rückpositiv, Spieltisch und Orgelbank benannt. Besonders sind hier die goldenen Verzierungen am Gehäuse zu erwähnen. Nun durften die jungen Besucher*innen auf die zweite Empore steigen und gemeinsam mit Herrn Pasemann näher an das Instrument herantreten.

Sie erkannten, dass die Orgel ohne Luft keinen Ton von sich gibt und Manuale und Pedale zur Tonerzeugung betätigt werden müssen. Ein Motor erzeugt die benötigte Luft, die, in die großen Blasebälge gefüllt, während des Spiels die Orgelpfeifen zum Klingen bringt.


Die Schüler*innen staunten über die Größe der Blasebälge und die Fülle der mechanischen Verbindungen zwischen Tasten, Registern und Pfeifen. Sie lernten, dass Register die verschiedenen Pfeifen anwählen und so unterschiedliche Klangfarben erzeugt werden können. Fast 2000 Orgelpfeifen konnten sie beim Durchgang durch das Gehäuse selbst sehen, was den meisten Zuhörern sonst nicht möglich ist. Nun wurden auch die großen Pfeifen aus Holz sichtbar, die oftmals gebogen verbaut sind.


Restlos begeistert waren sie dann, als jeder selbst einmal versuchen durfte, ein paar Töne zu spielen. Ein ganz besonderer Moment!


Anschließend konnte Herr Pasemann den Wunsch nicht abschlagen, die berühmte Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach, die dieser mit ungefähr 18 Jahren komponierte, zu Gehör zu bringen.
Was bisher nur von der CD aus dem Musikunterricht bekannt war, wurde nun ein Liveerlebnis und großer Applaus folgte.
Abschließend beantwortete Herr Pasemann noch einige Fragen und mit einem großen Dankeschön verabschiedeten sich die Kinder der vierten Klassen. Durch diese erlebnisreiche und interessante Führung wurde so das Wissen und die Kenntnisse aus dem Unterricht anschaulich ergänzt und mit Leben erfüllt.

Bericht und Fotos: Eleonore Seidig